Am Montag, 4. Juli 2022, kurz nach Mitternacht, brannte in Grämigen das alte Schulhaus. Personen wurden keine verletzt. Das Haus war danach nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Franken.
Abbruchgesuch
Das Kompetenzzentrum Forensik der Kantonspolizei St.Gallen wurde mit der Brandursachenermittlung beauftragt. Nach über einem Jahr scheint nun Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Derzeit läuft das Baugesuch für den Abbruch des alten Grämiger Schulhauses und den Wiederaufbau als Wohnhaus.
Lange Schultradition – Neubau 1850
Das zur Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil gehörende Grämigen hat eine lange Schultradition. Im Sterbebuch von 1771 ist der Tod eines Schulmeisters erwähnt. Damals wurden die Kinder noch in gewöhnlichen Wohnstuben unterrichtet. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts dachte man über einen neuen Schulstandort nach und fand ihn «zwischen der Zehntscheune und der Neuwies». 1850 wurde das Grämiger Schulhaus eingeweiht.
Nur drei Lehrer in einem Jahrhundert
Als erster Lehrer amtete Alois Fust von 1850 bis 1894. Dann übernahm 36 Jahre lang Otto Mauchle das Zepter, ehe ab 1958 Jakob Lang bis zu seiner Pensionierung 1996 den Kindern das ABC beibrachte. Das alte Schulhaus Grämigen kam schliesslich in Privatbesitz. Mit dem Brand und dem Abbruch des Gebäudes wird nun ein weiteres Stück Geschichte von Bütschwil nicht mehr sein. Nur noch der Name der Strasse – Schulhausstrasse - wird an sie erinnern.