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23.10.2023
23.10.2023 10:13 Uhr

Raiffeisen Volley Toggenburg fordert Favoriten

Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse zeigten die Toggenburgerinnen eine starke Leistung (hier mit Annouk Erni am Angriff).
Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse zeigten die Toggenburgerinnen eine starke Leistung (hier mit Annouk Erni am Angriff). Bild: Reini Kolb
Mit dem VC Kanti Schaffhausen empfingen die Wattwilerinnen einen äusserst zähen Gegner. Die Munotstädterinnen galten im Vorfeld als klar favorisiert, zählen sie doch auch in dieser Saison zu den Top Vier Teams. In den Playoffs peilen sie die Halbfinals an. Volley Toggenburg dagegen schickte sich vor den rund 350 Zuschauern an, den Schaffhauserinnen ernsthaft auf den Zahn zu fühlen.

Bereits der erste Satz liess erahnen, dass an diesem Sonntag ein spannendes und enges Spiel zu erwarten war. Raiffeisen Volley Toggenburg versteckte sich nicht und hielt seine eigene Fehlerquote erfreulich tief. Auch dank einer hervorragend aufgelegten Annouk Erni konnte sich das Heimteam einen Vierpunkte-Vorsprung erspielen. Zwar kam Kanti nochmals zum 22-21 heran, doch Raiffeisen Volley Toggenburg blieb hoch konzentriert und verwertete den ersten Satzball zum 25-22.

Erstaunlich gelassen

Kanti Schaffhausen reagierte auf den Satzverlust fulminant und legte mit ihrer überragenden Topscorerin Korina Perkovac zum 11-4 vor. Doch die Wattwilerinnen blieben erstaunlich gelassen, besannen sich auf ihre Stärken und zeigten enormen Kampfgeist. Bis zur Satzmitte war der Rückstand wettgemacht und das Heimteam setzte sogar noch einen drauf. Mit einem ausgezeichneten Block von Florina Bürge legten die Wattwilerinnen um 3 Punkte vor. Kanti stemmte sich gegen den zweiten Satzverlust, wechselte die Mittelblockerin aus und gewann Satz 2 in Extremis mit 23-25.

Der Favorit müht sich zum Sieg

Die Einwechslung der vierten Ausländerin bei Kanti verstärkte vor allem die Blockarbeit bei den Gästen. Je länger je mehr blieben die Angriffe der Wattwilerinnen in der Defensive der Schaffhauserinnen hängen. Zu allem Überfluss senkten diese auch noch die eigene Fehlerquote, sodass der dritte Satz vergleichsweise deutlich mit 25-18 an Kanti ging.

Kampfgeist gezeigt

Eigentlich erwartete jeder, dass die Schaffhauserinnen das Spiel routiniert zu Ende spielen würden. Doch diese hatten die Rechnung ohne die Toggenburgerinnen gemacht. Zwar übernahm Kanti wiederum mit ihrer Topscorerin Perkovac das Zepter, aber entscheidend absetzen konnten sich diese dennoch nicht. Die Wattwilerinnen zeigten Kampfgeist. Vor allem Toggenburgs Eigengewächse Florina Bürge in der Mitte und Annouk Erni brachten dem Heimteam den Ausgleich zum 19-19. Ein schöner Diagonalangriff von Savannah Purdy brachte die Toggenburgerinnen sogar zum 20-19 in Front. Kanti Schaffhausen wankte und musste im entscheidenden Moment die ganze Erfahrung im Mittelblock aufwenden um den erneuten Satzverlust denkbar knapp abzuwenden. Den mitgereisten 40 Kantifans viel mehr als ein Stein vom Herzen, als Topscorerin Perkovac den ersten Matchball zum 25-22 versenkte.

Ein Punkt wäre mehr als verdient gewesen

Raiffeisen Volley Toggenburg knüpfte nahtlos an das Spiel vor Wochenfrist an und begeisterte mit einer variablen Offensive und einer tiefen Eigenfehlerquote. In einer gerechten Welt wäre den Wattwilerinnen für diese Leistung ein Punkt gegönnt gewesen, brachten sie die Schaffhauserinnen doch arg in Verlegenheit. Diese gewannen das enge Spiel denkbar knapp, weil sie in den entscheidenden Phasen schlichtweg kaltblütiger und das etwas glücklichere Team waren.

Matchtelegramm

Raiffeisen Volley Toggenburg – VC Kanti Schaffhausen  1 – 3
Sätze: 25-22, 23-25, 18-25, 22-25
Rietstein Wattwil - 350 Zuschauer

Raiffeisen Volley Toggenburg: Dora Komlodi, Haley Roe, Karin Keller, Florina Bürge, Annouk Erni, Savannah Purdy, Kimi Schnegg, / Soley Schoop , Jil Joos, Alina Marty, (eingewechselt) / Cosima Wildberger (nicht eingesetzt)

Markus Imthurn