Beim Standort handelt es sich um eine vom Dorf Kirchberg an der Dietschwilerstrasse betriebene Deponie im ehemaligen Bachtobel des Grundbaches, auf der etwa ab 1910 bis 1965 rund 10'000 m3 Siedlungs- und Bauabfälle der Gemeinde Kirchberg abgelagert wurden. Dafür wurde Mitte der 1940er Jahre der Grundbach mittels Betonrohren eingedolt und mit Siedlungsabfällen überschüttet. Die Deponie weist heute die Form eines Dammes auf, mit beidseitigen Böschungen.
Kanton verlangte Voruntersuchung
Der Kanton hat erstmals im April 2005 und anschliessend im November 2019 die Durchführung einer Altlasten-Voruntersuchung verlangt. Diese mit Bericht vom Januar 2021 dokumentierte Untersuchung zeigte, dass die Eindolung gebrochen, stark verformt sowie einsturzgefährdet ist und ein Jahrhundert Hochwasserereignis nicht abzuleiten vermag. Es besteht deshalb die konkrete Gefahr, dass Abfälle in den Grundbach freigesetzt werden.
Sanierungsbedarf
Die nordseitige Böschung ist zudem instabil, was zu einer Gefahr des Abrutschens von Deponiematerial in das Oberflächengewässer führt. Für den Standort besteht gemäss Amt für Umwelt des Kantons St. Gallen ein Sanierungsbedarf.
«Teildekontamination»
Es liegt eine Variantenstudie vom Dezember 2022 vor, in welcher insgesamt sieben Sanierungsvarianten geprüft wurden. Die Varianten A bis E scheiterten an der Machbarkeit.
Nebst der Variante «Totaldekontamination», welche mit Kosten von insgesamt rund 7.8 Mio. Franken zu Buche schlägt, hat sich die Variante «Teildekontamination» mit Kosten von rund 2 Mio. Franken als die geeignetste und wirtschaftlichste herauskristallisiert.
Gerinne für den Grundbach
Bei dieser Variante ist eine Bachoffenlegung mit Teildekontamination vorgesehen. Dazu muss die zuströmseitige Mulde mit einer rund 8 m hohen Aufschüttung verfüllt und der Bereich der Deponie mit einem bis ca. 7 m tiefen geböschten Einschnitt versehen werden. Für den Grundbach wird ein rund 3 m breites, naturnahes Gerinne erstellt und die nordseitige Böschung mittels Blockrampe gequert.
Wirtschaftliche Lösung
Die vorgeschlagene Sanierungsvariante «Teildekontamination» wurde vom Bund ebenfalls als wirtschaftlich bestätigt. Die günstigste und beste Lösung ist umweltverträglich und entspricht dem Stand der Technik. Somit besteht eine gewisse Planungssicherheit und der nächste Projektierungsschritt kann ausgelöst werden.