«Nach Zeitungsberichten muss angenommen werden, dass das Podium «Prekäre Lage im Käsemarkt» leider zu einer kümmerlichen Wahlveranstaltung der diskutierenden Nationalratskandidaten wurde.
Ein Hauch von Glaubwürdigkeit erlangt
Wenn wenigstens gefordert worden wäre, dass die Käseliberalisierung dahingehend geändert werden müsse, dass wenn die Menge oder der Wert des Importes die Menge oder den Wert des Exportes erreiche, der Import ganz klar gedrosselt oder gesperrt wreden müsse, hätte die Veranstaltung gegenüber den Milchproduzenten einen Hauch an Glaubwürdigkeit erlangt. Oder wenn offen die Tatsache bedauert worden wäre, dass die nationalrätlichen Beschlüsse zu Gunsten der Milchbauern, im Ständerat vom BOM-Präsidenten mit allen Mitteln bekämpft werden, hatten die Zuger Milchbauern sich überlegen können, wie lange sie ihren eigenen Metzger noch in den Ständerat wählen wollen.
Das grenzt an mafiöse Praktiken
Milchpreissenkungen ankündigen und gleichzeitig Butterimporte verlangen, grenzt an mafiöse Praktiken. Wenn man dann das Problem noch in der fehlenden Zusammenarbeit unter den Milchproduzenten sieht, ist ein solches Treffen an Zynik nicht mehr zu überbieten. Gegenüber existenzkämpfenden Milchbauern ist eine solche wahltaktische Veranstaltung absolut unwürdig.
Wahlen werden es zeigen
Ob solche Kandidaten wählbar sind, überlasse ich den Milchbauern. Ob der schweizerischen Bauernverband befähigt ist, der von CVP-Mitte-Kreisen beherrschten Milchmafia das Handwerk zu legen, dürfte spätestens nach den Wahlen wieder erkennbar sein.»