Mitglieder des Vereins Alpsteinkorn, der 2021 gegründet wurde, verfolgen das Projekt, in Nesslau eine Getreidemühle zu betreiben. Dafür haben sie die «Alpsteinmühle Genossenschaft» gegründet. Ihr Sitz ist in Nesslau.
Der Gemeinderat von Wildhaus-Alt St. Johann hat beschlossen, der Genossenschaft beizutreten und fünf Genossenschaftsanteile zu je Fr. 1'000.00 zu zeichnen.
Getreideanbau war verbreitet
Getreideanbau war vom 14. bis ins 17. Jh. im Obertoggenburg weit verbreitet. Von den damals vier betriebenen Mühlen in der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann existiert aufgrund von Umstrukturierungen und der fehlenden Wirtschaftlichkeit heute keine einzige mehr. Eine ähnliche Ausgangslage ist in den Nachbargemeinden gegeben.
50 Tonnen Getreide
Mit dem Aufschwung des Ackerbaus in der Region rund um den Alpstein, nicht zuletzt durch die erfolgreiche Arbeit des Vereins Alpsteinkorn, werden mittlerweile über 20 ha Ackerfläche bewirtschaftet. Von diesen Flächen fallen jährlich bereits über 50 Tonnen Getreide an, Tendenz steigend. Das anfallende Erntegut wird bisher in weit entfernt gelegenen Mühlen oder in hofeigenen und gut ausgelasteten Kleinmühlen gemahlen. Die etablierten Grossmühlen im Talgebiet verarbeiten ungerne Kleinmengen unter 5 Tonnen. Sämtliche Landwirte in unserer Region aber auch im Talgebiet, suchen geeignete Mühlen für kleinere Mengen.
Lösungsansatz: eine eigene Mühle
Für diese Lücke in der Wertschöpfungskette sieht die Genossenschaft Alpsteinmühle grosses Potenzial, die lokalen Strukturen zu ändern und zu verbessern. Mit Hilfe einer genossenschaftlich betriebenen Kundenmühle in der Region kann das angebaute Getreide im Berggebiet für alle Interessierte vor Ort weiterverarbeitet werden.