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Neckertal
09.10.2023

Coop unterstützt Sonderschulinternat in Hemberg mit 10'000 Franken

Institutionsleiter Daniel Lehmann (l.) und Coop-Regionalrat Remo Keller (2.v.l.) schauen den Kindern beim Basketball- und Fussballspielen auf dem neuen Allwetterplatz zu
Institutionsleiter Daniel Lehmann (l.) und Coop-Regionalrat Remo Keller (2.v.l.) schauen den Kindern beim Basketball- und Fussballspielen auf dem neuen Allwetterplatz zu Bild: Coop Ostschweiz-Ticino/Donato Caspari
Herumtollen, sich messen, Dampf ablassen: Sport und Bewegung haben für die Kinder im Sonderschulinternat Hemberg eine besonders wichtige Bedeutung. Seit Kurzem können sie sich bei jedem Wetter draussen auf neuen Sportstätten austoben – auch dank einer 10'000-Franken-Spende des Coop-Regionalrats Ostschweiz.

Der Coop-Regionalrat Ostschweiz unterstützt regelmässig soziale Institutionen sowie auch gemeinnützige Projekte. Einer dieser Beiträge geht in diesem Jahr an das Sonderschulinternat in Hemberg SG. Wer und was hinter dem Projekt genau steckt, zeigt dieser kurze Einblick.   

«Mega cool»
«Mega cool», schwärmt Saverio (12). «Früher hatten wir nur einen holperigen Rasenplatz, der oft nass und darum gesperrt war. Jetzt können wir in jeder freien Minute ‹tschutte›.» Und Alyosha (13) ergänzt: «Zudem können wir hier auch Basketball, Unihockey oder Volleyball spielen. Egal, ob es mal regnet oder schneit.» Mit leuchtenden Augen sprinten beide zurück auf den neuen roten Allwetter-Sportplatz, den sie an diesem Tag erstmals benutzen können.

Die zwei Jungs besuchen das Sonderschulinternat in Hemberg. 31 Kinder und Jugendliche von der Primar- bis zur Oberstufe finden hier eine Chance, im Leben wieder Tritt zu fassen. «Sie alle haben in der Regelschule oder teils auch im familiären Umfeld belastende, oft auch traumatische Erfahrungen gemacht», erklärt Institutionsleiter Daniel Lehmann (40). Mobbing, Lernschwäche oder körperliche Gewalt sind nur einige Beispiele dafür. «Jedes Kind trägt einen Rucksack mit sich herum. Viele sind im Leben verunsichert und darum auf besondere Begleitung und Förderung angewiesen», erläutert Daniel Lehmann.

Auszeit bei Pferden und Ziegen
Impulsives Verhalten, Ängste, Lernblockaden: Die Folgen der erlebten Belastungen und Traumata äussern sich bei jedem Kind anders. Umso herausfordernder ist die Betreuung. «Hauptziel ist es, dass alle bei uns wieder Sicherheit gewinnen, um ihren Alltag zu bewältigen und Strukturen für ein friedliches Zusammenleben erfahren», betont Daniel Lehmann. Denn einige Kinder leben auch ausserhalb der Schulzeit – an Wochenenden und in den Ferien – im Internat. Trotz Einzelzimmer als Rückzugsort verbringen sie entsprechend viel Zeit miteinander: Sei es beim Spielen, Essen, Kochen, Plaudern, TV-Gucken oder Lernen.

Unterrichtet werden die Schüler:innen in Kleinklassen, ganz auf persönliche Bedürfnisse und Lernziele ausgerichtet. Ergänzend bietet das Internat spezifische Therapien an. Auf dem schuleigenen Bauernhof können die Kinder beispielsweise Ziegen füttern, Pferde pflegen, holzen, heuen oder Traktor fahren – immer eng begleitet von ausgebildeten Fachpersonen. «Diese Auszeiten sind sehr wertvoll», erzählt Lehmann. «Fixe Arbeitsabläufe, strukturierter Alltag, die Begegnung mit Tieren: All das stärkt die Kinder und gibt ihnen Selbstvertrauen.»

Sportliche Begegnungsstätte
Ebenso essenziell sind Sport und Bewegung. «Für unsere Jugendlichen ist das wohl noch wichtiger als für andere», erklärt der Institutionsleiter. «Sei es als Ventil, um überschüssige Energie abzubauen. Oder, um im Spiel soziale Kompetenzen zu erlernen.» Der neu gebaute Allwetterplatz und der neue Fussballrasen ermöglichen dem Internat, sportliche Aktivitäten noch gezielter in die Betreuung zu integrieren. Und die Sportstätte verbindet, wie Lehmann ergänzt: «Oft kommen auch Kinder aus dem Dorf hierher, um mit unseren Schülern zu spielen. Daraus ergeben sich schöne und lehrreiche Begegnungen – für beide Seiten.»

Herzensangelegenheit
Finanziert wurde die neue Sportanlage grösstenteils durch Spenden, der Coop-Regionalrat Ostschweiz steuerte 10'000 Franken bei. «Kinder zu unterstützen, die es nicht einfach haben im Leben, war für uns eine Herzensangelegenheit», betont der zuständige Regionalrat Remo Keller (42). «Soziales Engagement, Ausbildung, Sport, Jugendförderung – all diese Werte passen zu Coop. Und die Kids finden hier einen idealen Ausgleich zum Alltag.» Oder wie es Schüler Saverio treffend sagt: «Das Internat ist für viele von uns wie ein Zuhause – und dank der neuen Sportplätze ist es jetzt noch schöner hier.»

MM/Coop