- Kolumne von Dr. Philipp Gut
SVP-Nationalrat Thomas Matter von Linken angegriffen, mit Getränk überschüttet und beschimpft («Verpiss dich jetzt, Alter!»).
Tino Chrupalla auf der Intensivstation – mit Verdacht auf Körperverletzung an einer politischen Veranstaltung.
Alice Weidel mit ihrer Familie aus ihrer Wohnung in der Innerschweiz durch Sondereinheiten der Polizei evakuiert – nach ernsten Signalen für einen Anschlag.
Das sind nur die jüngsten, besonders prominenten Fälle von Gewalt und Drohung gegen demokratisch gewählte Politiker in Deutschland und der Schweiz.
Wenn aus Gegnern Feinde werden
Das ist zutiefst besorgniserregend. Die politische Kultur verroht, ist vergiftet, die Arena der sportlichen politischen Auseinandersetzung droht sich in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Aus politischen Gegnern, die man eben politisch, das heisst mit Argumenten bekämpft, werden Feinde, die man vernichten will.
Man malte den Teufel an die Wand
Die mutmasslich kriminellen Akte kommen nicht aus dem Nichts. So fanatisch und fehlgeleitet die noch unbekannten Täter sein mögen – ihre Taten sind auch eine Folge der jahrelangen Hetze gegen rechts.
Man malte den Teufel an die Wand, brandmarkte die liberal-konservative Alternative für Deutschland (AfD) als «rechtsextrem», als «Gefahr für die Demokratie», als «verfassungsfeindlich» und dergleichen mehr.
Auch in der Schweiz – ich habe es selbst erlebt – wird man als «Nazi» beschimpft, wenn man für Freiheit, Eigenverantwortung oder Souveränität eintritt.
Freiwild
Medien und Politiker anderer Parteien sprühten Gift und Galle – und jetzt verharmlosen sie die unhaltbaren Exzesse der Gewalt. Sie schufen ein Klima, in dem Menschen mit abweichender Meinung nicht mehr als Menschen mit abweichender Meinung behandelt werden, sondern als Freiwild, das zum Abschuss freigegeben ist.
Wenn jetzt kein Ruck durch die Gesellschaft geht und die systematische Diffamierung Andersdenkender nicht aufhört – dann gute Nacht.