Mit grosser Sorge nimmt die SP den von den St.Galler Spitälern angekündigten massiven Stellenabbau als Folge der fehlerhaften Finanzierung der öffentlichen Gesundheitsversorgung zur Kenntnis. Die Information des Verwaltungsrats bleibt vage, es ist unklar, wo die Stellen abgebaut werden sollen. Die SP fordert, dass es zu keinem Stellenabbau im Kernbereich kommt und dass es zu keinem Stellenabbau kommt, wenn dieser nicht über natürliche Fluktuationen möglich ist.
Bessere Finanzierung statt Abbau
Die mangelnde Finanzierung der medizinischen Grundversorgung, die über Jahre aufgestauten Investitionen, die Schliessung von Betten wegen des Pflegenotstands und die Einbussen und Mehrkosten während der Corona-Pandemie wirken sich massiv aus. Für die SP ist klar, dass sich das Finanzierungssystem ändern muss. Es braucht ein System, welches die öffentliche Gesundheitsversorgung sichert und nicht ein System, welches möglichst viel Gewinn für private Leistungsanbieter abwirft. Hier braucht es zwingend einen Effort auf Bundesebene. Daneben braucht es die Bereitschaft des St.Galler Kantonsrates, die öffentlichen Spitäler stärker finanziell zu unterstützen. SP Kantonsrat Dario Sulzer: «Die SP hat bereits bei der Kapitalisierungsvorlage vorausgesagt, dass die Beiträge nicht ausreichen werden und es weitere Mittel des Kantons brauchen wird.» Die Pflegeinitiative ist sofort und wirkungsvoll umzusetzen und die Spitäler müssen in weiteren Bereichen stärker finanziell unterstützt werden, so z. B. in der Weiterbildung von Assistenzärzt:innen.
Opfer des fehlerhaften Finanzierungssystems
Nun sind die Angestellten der Spitäler die Leidtragenden des fehlerhaften Finanzierungssystems der öffentlichen Gesundheitsversorgung. 440 Stellen sollen an den fünf Spitalstandorten abgebaut werden. Insgesamt bleiben die Informationen des Verwaltungsrats zur konkreten Umsetzung vage und es bleibt unklar, wo genau Stellen abgebaut werden.
Kein Abbau im Kernbereich, Stellenabbau nur bei natürlichen Fluktuationen
Gemäss Medienmitteilung soll der Abbau auch den Kernbereich von Medizin und Pflege betreffen. Die SP fordert den Verwaltungsrat auf, auf diesen Abbau zu verzichten. Nicht besetzte Pflegestellen haben in der Vergangenheit zur Schliessung von Betten über einen längeren Zeitraum hinweg geführt. SP-Fraktionspräsidentin Bettina Surber: «Dass Betten nicht betrieben werden konnten, hat sich negativ auf das Ergebnis der Spitäler ausgewirkt. Dass die Spitäler nun Stellen im Pflegebereich abbauen wollen, ist absolut unverständlich. Die Pflege arbeitet hart und an ihren Belastungsgrenzen, diese Situation darf sich keinesfalls noch verschärfen.» Für die SP ist klar: Es braucht Sicherheit und Qualität in der öffentlichen Grundversorgung und es darf nicht am Personal gespart werden. Weiter fordert die SP, dass es zu keinem Abbau von Stellen kommt, wenn dieser nicht über natürliche Fluktuationen möglich ist.
Massnahmen auch auf Leitungsebene prüfen
Für die SP ist im aktuell an den St.Galler Spitälern angestossenen Prozess zentral, dass auch Massnahmen auf Leitungsebene geprüft werden, da Massnahmen auf dieser Ebene grosse Wirkung entfalten: Kaderärzt:innen erhalten Erfolgs- und Umsatzbeteiligungen und sie können am Kantonsspital St.Gallen gemäss Besoldungsverordnung für Kaderärztinnen und Kaderärzte bis zu CHF 700'000.00 verdienen.