Die St.Galler Spitalverbunde müssen innerhalb den nächsten fünf Jahre etwa 440 Stellen abbauen. Trotz des angestossenen Restrukturierungsprozesses besteht ein zusätzlicher Verbesserungsbedarf von 60 Millionen Franken pro Jahr, um die finanzielle Lage der Spitäler ins Lot zu bringen. Die Mitte muss diese drastischen Massnahmen zur Sanierung der Finanzen akzeptieren. Der Partei ist es aber wichtig, dass der Stellenabbau sozialverträglich erfolgt und die finanziellen Auswirkungen für die Betroffenen abgefedert werden.
Debatte noch nicht ausgestanden
Die Umsetzung der neuen Spitalstrategie ist weit fortgeschritten, doch die Spitaldebatte ist noch lange nicht ausgestanden. Der Kantonsrat und im Frühling 2023 das Stimmvolk haben ein 160-Millionen-Sanierungspaket für die defizitären Spitalverbunde genehmigt. Nun zeigt sich, dass auch diese Finanzspritze nicht reicht. Zusätzlich sind jährliche Einsparungen von rund 60 Millionen nötig. Da keine Veränderungen in der Tarifpolitik der Krankenkassen erwartet werden kann, muss nun diese drastische Massnahme ergriffen werden.
Notwendigkeit und Chance
Die Mitte bedauert den Stellenabbau, der für die Betroffenen einschneidende Konsequenzen hat. Die Partei sieht jedoch auch keinen anderen Weg, die Kosten weiter zu senken, und betrachtet den Schritt wenigstens als Chance, notgedrungen die Effizienz zu steigern, zumal der Abbau vor allem im Verwaltungsbereich erfolgen soll. Der Mitte ist es aber wichtig, dass die betroffenen Mitarbeitenden gut begleitet werden und die Auswirkungen sozialverträglich sind. Auf keinen Fall darf die Qualität der medizinischen Leistungen geschwächt werden.
Organisationsstruktur der Spitalverbunde anpassen
Die auch von der Mitte geforderte Verselbständigung der Spitalverbunde – die Botschaft der Regierung ist zurzeit in der Vernehmlassung – soll mit aller Kraft vorangetrieben werden, damit die Handlungsfähigkeit von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der St.Galler Spitäler gestärkt werden kann.