Stellungnahme von Peter Haag im Wortlaut:
24 Jahre und somit fast die Hälfte meines Lebens habe ich als Mitglied der SVP gewirkt.
Insgesamt 10 Jahre als Kantonsrat, 5 Jahre als Kreisparteipräsident, 12 Jahre als Ortsparteipräsident und in verschiedenen Funktionen auf kommunaler und kantonaler Ebene habe ich meine Dienste mit bestem Wissen und Gewissen im Sinne der SVP geleistet.Der Konsens mit den anderen Parteien und parteipolitisch andersdenkenden Menschen aller Anspruchsgruppen war mir immer wichtig.
Das immer zunehmend destruktive Verhalten gegenüber anderen Parteien und abwertende Äusserungen vieler SVP-Vertreterinnen und Vertreter auf nationaler, wie auch regionaler Ebene stört mich zunehmend und entspricht nicht meinen Vorstellungen von politischer Kommunikation. Dank vieler Parteifarben und Gruppierungen in unserem Land hat die Schweiz in der Vergangenheit immer wieder Kompromisse suchen müssen und hat so meist gute Lösungen erzielt. Das ist gelebte Demokratie. Andere politische Ansichten aber symbolisch in die Luft zu jagen, wie es am 1. August der SVP-Präsident der Schweiz tat, hat nichts mehr mit den Werten unseres Landes zu tun.
Ich muss vermehrt feststellen, dass viele Exponenten der regionalen, aber auch nationalen SVP nicht meine offenen Werte leben und vertreten. Das neu erstellte Parteiprogramm der SVP Schweiz und das Abstimmungsverhalten im nationalen Parlament hat mich dazu ermutigt, den Austritt aus der SVP zu geben.
Die parteipolitische Stossrichtung in verschiedenen Kapiteln sind aus meiner Sicht realitätsfremd zusammengefasst, dessen Inhalt ich in meinen aktuellen Funktionen, aber auch als Privatperson als SVP-Mitglied schlecht vertreten könnte.
Mein Austritt aus der SVP hat weder mein näheres Umfeld noch die politische Einstellung der eigenen Ortspartei beeinflusst.
Ich werde meine Tätigkeit als Schulratspräsident und Gemeinderat unverändert, parteilos, aber mit bürgerlichem Gedankengut ausüben.Trotz allem möchte ich die lehrreiche Zeit als Funktionär auf verschiedenen Positionen der SVP nicht missen.
Peter Haag
Schwarzenbach