Das Chössi Theater in Lichtensteig wird Mitte September zu einem besonderen Diskussionsort, wenn sich dort an drei Abenden alles um das Thema Klimawandel dreht. Das Dokumentarfilmprojekt “The Week” beleuchtet in drei aufeinander aufbauenden Teilen, wie sich das Leben in Europa und Nordamerika innerhalb der nächsten Generation, also den nächsten 30 Jahren, verändern wird. Zentrale Idee der Filmreihe sind die anschliessenden Diskussionen innerhalb des Publikums. Auch drei Klassen der Jost-Bürgi-Schule Lichtensteig werden sich altersgerecht und aktionsorientiert im Laufe der Woche mit dem Klimawandel auseinandersetzen.
Wir wollen nicht kapitulieren
“Wir wollen nicht die Köpfe in den Sand stecken und vor den Herausforderungen kapitulieren, sondern rational auf die Fakten schauen und uns mit kreativen Lösungen zum Selbermachen beschäftigen”, erklärt Alexander Röttcher, Organisator der Aktionstage in Lichtensteig. Der 29-Jährige wohnt derzeit im Rahmen des Projekts Summer of Pioneers im Toggenburger Städtli und bringt nun das internationale Dokumentarfilmprojekt nach Lichtensteig. Bislang lief “The Week” schon an zahlreichen Orten in verschiedenen Ländern.
Drei Episoden: Auftakt am 11. September
Den Auftakt macht am Montag, 11. September, der Teil “The Descent” (Der Niedergang). Anders als in vielen herkömmlichen Dokumentarfilmen treten keine Fachleute in den Filmen auf, sondern Menschen in ihrem alltäglichen Lebensumfeld, die vor der Kamera berichten, wie der Klimawandel ihr Leben beeinflusst. “Diese erste Episode legt direkt den Finger in die Wunde”, beschreibt Röttcher. Die Erfahrung aus früheren Vorführungen zeigt, dass es schnell zu einer intensiven Diskussion kommt.
Zweiter Teil am 12. September
Teil Zwei am Dienstag, 12. September, trägt den Titel “The Reckoning” (Die Abrechnung/Die Bilanz). “Hier ist wesentlich, dass der Film viele konstruktive Ansätze vorstellt und es nicht darum geht, an allen Ecken Verzicht zu üben”, erklärt Röttcher. Auch an diese Episode schliesst sich eine gemeinsame Diskussion im Chössi an, um das Gesehene zu verarbeiten.
Abschluss am 13. September
Den Abschluss bildet am Mittwoch, 13. September, der Film “The Adventure” (Das Abenteuer). Der Titel macht den Autor*innen zufolge deutlich, dass es keine “Zeigefinger-Regeln” und Zwänge gibt, sondern die Suche nach individuellen Ideen und Lösungen für den oder die Einzelne im Mittelpunkt steht. So kann dieser Bewusstseinswandel das Leben bereichern und interessanter machen.
Filme sind ab 16 und mit Untertiteln
Beginn jedes Veranstaltungsabends ist 19:00 Uhr im Chössi Theater, in Laufweite des Bahnhofs Lichtensteig. Im Anschluss an die rund 60-minütigen Filmepisoden folgt eine kurze Diskussionsrunde. “Weil die Abende inhaltlich aufeinander aufsetzen, sollten die Teilnehmenden an allen drei Terminen Zeit haben”, so Röttcher. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung hilft den Organisator*innen bei der Vorbereitung, per kurzer E-Mail an lichtensteig-pioneers@mailbox.org. Aufgrund des Filminhalts ist eine Teilnahme erst ab 16 Jahren möglich. Die Filme sind in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
Schul-Workshops als Ergänzung
Um altersgerecht auch die jüngere Generation einzubeziehen, finden in der Jost Bürgi Schule Lichtensteig am 11. September mehrere Workshops unter dem Titel “Energie- und Klimapioniere” statt. Organisatorin ist die gemeinnützige Stiftung myclimate aus Zürich, deren Business Developer Bildung, Michael Toepfer, ebenfalls derzeit im Rahmen des Summer of Pioneers in Lichtensteig wohnt. “Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist das Sinnvollste, was ich mir vorstellen kann, auch für unsere Kinder und Enkel”, ist Toepfer überzeugt. Dazu möchten die Schul-Diskussion für die Jüngeren und die Filmabende für die Erwachsenen ihren Teil beitragen.