
Regenbogen als Band der Beständigkeit





Nach Bütschwil, Ganterschwil und Lütisburg fand das diesjährige Fest der Kirchgemeinde Unteres Toggenburg in Mosnang, genauer in Wilen bei Dreien statt. Auf dem Hof von Gisela und Renato Truniger, die grosszügig Gastrecht boten, wurde am Vortag ein Zelt aufgestellt, um die «Kirchgängerinnen» und Kirchgänger» vor dem Regen zu schützen.
Per Bus und Auto
Zu Fuss kamen schliesslich wenige. Die meisten fanden den Weg per Fahrdienst oder privatem Auto auf das Plateau, wo zuerst die Sicht auf Müetlingen, Iddaburg, Hörnli, Hulftegg und ins Mosliger Birg besprochen und genossen wurde, ehe Kirchengeläut via Lautsprecher Jung und Alt auf den Festbänken still werden liess. Alsbald stimmten die Männerchörler unter der Leitung von Sepp Bernet die «Glocken der Heimat» an.
Ein Gottesdienst aus einem Guss
Die Bergwelt und das Wetter, ihre Mächtigkeit und seine Gefahren, boten Anknüpfungspunkte für tiefere Gedanken über den Psalm 121 und die Bibelstelle aus dem 1. Mose. Der Gesang wie die Bibeltexte griffen inhaltlich ineinander wie ein Zahnräderwerk und waren so aufeinander abgestimmt, dass der Gottesdienst wie aus einem Guss war. Regie führten dabei Katharina und Anselm Leser, Petra Glatthard und Fabian Kuhn.
Dimensionen und Regenbogen
Die Mächtigkeit der Berge lässt uns Erdenmenschen immer wieder bewusstwerden, wie klein wir sind. Petra Glatthard zeigte mit dem Psalm 121 auf, was Dimensionen bewirken, wie sie in Relationen gesetzt werden können, sie Ehrfurcht erzeugen, aber keine Furcht entstehen lassen sollen, zumal «Dich der Herr vor allem Unheil schützt». Und Katharina Leser griff den Regenbogen auf, der Zeichen des Bundes ist, den Gott mit der Erde und ihren Bewohnern schloss und er sie nie mehr mit einer Sintflut vernichten werde.
Ein zartes Geschöpf
Dieser Bund sei auch ein Bund der Beständigkeit, ein zartes Band zwischen Gott und den Menschen. Dieser nicht fassbare Regenbogen zeigte sich an diesem Kirchgemeindefest nicht wie erhofft. Dafür wurde er gesanglich mit dem Lied «arcobaleno» ins Festzelt gemalt. Der Gamplüt-Psalm, das Toggenburgerlied und der Segen verdeutlichten abschliessend, dass nicht nur der Regenbogen, sondern die Erde, die Schöpfung, zart und verbindend sind, Heimat bieten, ihnen Sorge getragen werden soll.
Gesang und Gemütlichkeit
Beim anschliessenden Apéro wurde nochmals die Rundsicht genossen. Dann munterte der Festwirt Andi Wichser die Gäste auf, vor dem Grill und Salatbuffet eine Fassstrasse zu bilden, genug Essen zu schöpfen, sich hinzusetzen und zu geniessen. Die rund 60 Personen kamen dem Aufruf gerne nach, genossen die Gespräche, die Gemütlichkeit und weitere Lieder des Männerchors Mosnang.