Der Betrieb des Steinbruchs Starkenbach muss im Jahr 2024 ausgesetzt werden. Für neun Mitarbeitende sollen «individuelle, nachhaltige Weiterbeschäftigungslösungen innerhalb des Kantons St.Gallen gefunden werden». Und das obschon die Regierung festhält, dass das für den Abbau vorgesehene Hartgestein ein auf dem Markt gesuchter Rohstoff für Gleisschotter und den Strassenbau darstelle. Man rechnet mit einem Netto-Geldfluss an den Kanton von 130. Mio Franken in den nächsten 60 Jahren. Die Rentabilität des Steinbruchs steht damit ausser Frage, ebenso, dass der Steinbruch für die hiesige Bauwirtschaft wichtig ist. Das Trauerspiel, dessen Zeuge wir derzeit werden, ist damit umso unverständlicher. Eine fehlende Bewilligung führt dazu, dass für neun Mitarbeitende provisorisch Jobs im Kanton gefunden werden müssen, bis sie anfangs 2025 – so denn alles rund läuft – wiederum an ihren Arbeitsplatz zurückkehren dürfen. Liebe Regierung: Es ist nicht gut genug, zu sagen, das Bewilligungsverfahren sei eben komplizierter als in der Privatwirtschaft. Das ist es nicht – es ist dasselbe. Wer aber dem freien Markt ausgesetzt ist und betriebswirtschaftlich denkt, hätte alles daran gesetzt, dass zu dem Zeitpunkt, als der Abbau im bislang bewilligten Perimeter nicht mehr möglich war, allerspätestens eine neuerliche Bewilligung vorliegt. Das nennt sich strategisches und vorausschauendes Handeln. Diese traurige Episode zeigt daher vor allem eines: Ein Steinbruch ist keine Staatsaufgabe.
Politik
22.06.2023
«Ein Steinbruch ist keine Staatsaufgabe»

Ruben Schuler, FDP-Kantonsrat aus Mosnang
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Ruben Schuler
Kantonsrat Ruben Schuler aus Mosnang hat der Redaktion einen Leserbrief zugeschickt.