Auch suchtkranke Eltern wollen in der Regel gute Eltern sein. Oft beschränkt sich ihr Blickwinkel jedoch auf die eigene Sucht und sie können die Anforderungen des Familienalltags nur mühsam erfüllen. Kinder suchtbelasteter Eltern wachsen meist unter schwierigen, oft instabilen Rahmenbedingungen auf.
Damit sind sie die größte Risikogruppe dafür, später eine eigene Sucht- oder andere psychische Erkrankung zu entwickeln. Mit angemessener Unterstützung, die die Kinder stärkt und den Eltern möglichst frühzeitig aus der Sucht heraushilft, kann der Anteil der Kinder erhöht werden, die unbeschadet aus der familiären Belastungssituation herauskommen.
Das Umfeld der betroffenen Familien spielt dabei oft eine bedeutende Rolle. Es ist wichtig, dass Bezugspersonen ausserhalb der Familie, z.B. Lehrpersonen oder Schulsozialarbeitende, wissen, wie sie Kinder aus suchtbelasteten Familien erkennen und unterstützen können – ohne sie dadurch zu etikettieren. Die meisten Kinder haben eine hohe Leidenstoleranz entwickelt und suchen sich entsprechend spät oder gar nie Hilfe. In suchtbelasteten Familien wird nicht über die Sucht gesprochen, nach aussen hin wird sie verheimlicht.
Die Suchtberatung Region Wil beteiligt sich zusammen mit der Suchtberatung der Sozialen Dienste Oberuzwil an der Aktionswoche. Mit einer gemeinsamen Standaktion sollen möglichst viele Menschen für diese Thematik sensibilisiert werden. Neben einem Stand mit Infomaterial stehen lebensgrosse Pappfiguren mit Aussagen von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Deren Gefühlswelt wird dadurch eindrücklich dargestellt.
Die Standaktion wird vom 13.-19. März im Coop Restaurant in Uzwil sowie im Kafi Peter in Wil durchgeführt.
Zusätzliche Informationen zum Thema 'Kinder von suchtkranken Eltern' gibt es unter www.kinder-von-suchtkranken-eltern.ch.
Bei Fragen zu Abhängigkeit und Sucht geben die Fachpersonen der regionalen Suchtberatungsstellen gerne persönlich Auskunft:
Suchtberatung Region Wil www.sbrw.ch (Tel. 071 913 52 72) und Suchtberatungsstelle Oberuzwil-Jonschwil-Uzwil-Oberbüren (Tel. 071 950 48 90).
Ergänzend zur persönlichen Beratung gibt es das Angebot der anonymen Online-Beratung auf der datenschutzsicheren Plattform https://www.safezone.ch/de/. Diese Dienstleistung bietet Beratung für Betroffene, deren Angehörige und Nahestehende, für Fachpersonen und Interessierte. Alle Beratungsangebote sind kostenlos und anonym.