Toggenburg überrascht
Die jungen Toggenburgerinnen, die in ihrem ersten Heimspiel im neuen Jahr mit der neuen US-amerikanischen Aussenangreiferin Tayler Borup antraten, haben dabei den Punkt überhaupt nicht gestohlen. Die 24-jährige Borup kam vor einer Woche in der Schweiz an und spielte tags darauf gleich ohne ein einziges Teamtraining in Cup gegen Glaronia. Trotz des Neuzugangs mussten die Wattwilerinnen sich vom klaren Leader der NLB mit 3:2 geschlagen geben. Nach nur einer Woche Training hat man von der kurzen Integrationszeit überhaupt nichts gemerkt. Die Amerikanerin, die vor mehr als 12 Monaten ihren letzten Ernstkampf bestritt, überzeugte mit ihrer stabilen Technik und ihrer ruhigen Art. Im Januar 2022 musste sich Borup einer Schulteroperation unterziehen und ist immer noch in der Aufbauphase. Sie nutzte die Gelegenheit, dass Raiffeisen Volley Toggenburg nach der Verletzung von Hughes beim ersten Spiel im Oktober dringend einen Ersatz suchte. Mit 193 cm Körpergrösse und ihrer Erfahrung von einem der besten Universitätsteams (University of Oregon) scheint Borup genau die richtige Verstärkung für Raiffeisen Volley Toggenburg zu sein. An der Seite von Borup blühte auch die Diagonalangreiferin Maggie Nedoma richtiggehend auf. Mit 22 Punkten zeigte sie eine herausragende Angriffsleistung.
Punkt gegen Spitzenteam geholt
Bereits die Startaufstellung von Düdingen zeigte, dass die Freiburgerinnen überhaupt nicht gewillt waren, an diesem Samstag Geschenke zu verteilen. Coach Dario Betello stellte von Beginn weg seine stärksten 5 ausländischen Spielerinnen aufs Feld. Der erste Satz zwar lange Zeit sehr ausgeglichen, doch plötzlich konnte sich das Heimteam mit 22:18 leicht absetzen. Diesen Vorsprung liessen sich die Toggenburgerinnen nicht mehr nehmen und gewannen den ersten Durchgang überraschend mit 25:21 Punkten. Düdingen reagierte mit grosser Vehemenz auf diesen Verlust des Startsatzes. Die Mannschaft zeigte, warum sie aktuell auf dem zweiten Tabellenrang steht und ein Spitzenteam ist. Vor allem die Zuspielerin Uiato zeigte eine beeindruckende Leistung und setzte ihre Angreiferinnen immer wieder optimal ein. Toggenburg blieb auf zwei Positionen in den Sätzen 2 und 3 hängen und musste so Düdingen jeweils einen kleinen Vorsprung zugestehen. Die Freiburgerinnen nutzten diese Gelegenheit und gingen standesgemäss mit 2:1 Sätzen in Führung. Wer jetzt dachte, dass Raiffeisen Volley Toggenburg aufstecken würde, sah sich getäuscht. Das Heimteam wurde von den Fans richtiggehend angepeitscht und kämpfte im vierten Durchgang um jeden einzelnen Ball. Gegen Ende des Satzes Toggenburg mit 20:18 vorne. Dann ging bei Düdingen plötzlich gar nichts mehr. Tays servierte stark und vorne am Netz agierte das Heimteam souverän. Mit 25:18 ging der vierte Durchgang so verdient an Volley Toggenburg. Der erste Punktgewinn der laufenden Sessel war somit in Trockenen und wurde frenetisch gefeiert. Die Favoritinnen aus Düdingen starteten stark in den fünften Entscheidungssatz und gingen von Beginn weg in Führung. Volley Düdingen baute den Vorsprung langsam aus und sicherte sich mit 15:8 schliesslich 2 Punkte.
Raiffeisen Volley Toggenburg mit starkem Kollektiv
Die Wattwilerinnen zeigten an diesem Samstag sicher die stärkste Leistung der Saison. Der Neuzugang Taylor Borup scheint einen wichtigen Impuls geben zu können. Es bleibt zu hoffen, dass die Toggenburgerinnen diesen Schwung in die letzten vier Spiele der Qualifikationsrunde mitnehmen können. Wenn das gezeigte Leistungsniveau regelmässig abgerufen werden kann, liegen sicher noch weitere Punktgewinne drin. Offen ist, gegen welche Mannschaft Raiffeisen Volley Toggenburg dann in den Playouts antreten müssen. In einer Best-of-Five Serie spielen das 9. Und 10. platzierte Team um den definitiven Verbleib in der Nationalliga A. Dabei trennen BIWI Franches-Montagnes und Genève Volley nur gerade ein Punkt beim Kampf um den rettenden 8. Platz. Der Verlierer der Playouts hat dann gegen den starken NLB-Leader Glaronia nochmals eine Chance, um sich den letzten Platz in der Nationalliga A zu sichern. Mit der starken Leistung vom Wochenende dürfen sich die Toggenburgerinnen sicher berechtigte Hoffnungen machen, dass sich die Mannschaft am Schluss doch noch in der höchsten Liga der Schweiz halten kann.