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11.12.2022

Imkerschaft setzt sich für Biodiversitätsflächen ein

Blühflächen unterstützen die Bienen.
Blühflächen unterstützen die Bienen. Bild: bienen.ch
In der kommenden Sessions-Woche sind zwei Vorstösse traktandiert, welche sich gegen die künftige Vorgabe wenden, dass der Anteil Biodiversitäts-Förderflächen (BFF) auf der Ackerfläche 3.5 % betragen muss. Damit soll mehr Fläche für die Nahrungsmittel-Produktion zur Verfügung stehen. Dagegen wehrt sich apisuisse als Dachverband von über 18'000 Imkerinnen und Imker in einem Schreiben an Mitglieder von National- und Ständerat.

Die Imkerorganisation argumentiert, dass die Versorgung mit inländischen Nahrungsmitteln durch den Verzicht auf Biodiversitätsflächen nicht wirklich gesteigert werden könne.

Zum einen werde die schweizerische Ackerbaufläche wesentlich für die Produktion von Futtermittel für Nutztiere beansprucht und diene deshalb der Fleischproduktion. Werden stattdessen mehr Lebensmittel für die direkte menschliche Ernährung produziert, sei dies im Lichte der Selbstversorgung viel effizienter. Zudem weist der Verband in seiner Mitteilung auch darauf hin, dass fast ein Drittel der Lebensmittel in der Schweiz weggeworfen werden.

«Die Biodiversitäts-Förderflächen sind entscheidend im Kampf gegen noch mehr Insektensterben und für gesunde Bienenvölker.»
Mathias Götti Limacher, Präsident von apisuisse

«Enormer Erntewert durch Bestäuber»

Mathias Götti Limacher, Präsident von apisuisse, weist auf den Zusammenhang von Bestäubung und Produktion qualitativ guter Nahrungsmittel hin: «Der Beitrag an den Erntewert durch Bienen und andere Bestäuber ist enorm, er liegt gemäss wissenschaftlichen Studien bei 350 Mio. Franken jährlich. Dieser Beitrag kann nicht gehalten werden, wenn für Bienen und Bestäuber nicht genügend Nahrung und genügend Nistplätze zur Verfügung stehen. Die Biodiversitäts-Förderflächen sind entscheidend im Kampf gegen noch mehr Insektensterben und für gesunde Bienenvölker.»

Aus diesem Grund lehne man die beiden Motionen Rieder und Chiesa entschieden ab. Denn diese wollen den Anteil von 3,5 % an Biodiversitätsförderflächen (BFF) auf offener Ackerfläche aus dem Verordnungspaket «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden» sistieren oder gar gänzlich streichen.

In einem Brief an alle Parlamentarier wehre sich apisuisse deshalb gegen dieses Ansinnen für mehr Bienennahrung in Form von Biodiversitäts-Förderflächen im Ackerbaugebiet. (bt)

Apisuisse vertritt als Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine die Interessen von rund 18’000 Imkerinnen und Imkern in der Schweiz. Apisuisse ist weiter Ansprechpartner der Bundesämter zu bienenrelevanten Themen und koordiniert die Aufgaben der drei Landesverbände BienenSchweiz, SAR und FTA. www.bienen.ch / www.bienen-schweiz.ch

Zürioberland24