Kurz und knackig die Regeln: Maximal sechs Minuten Slam, ohne Requisiten, ohne Gesang. Das Los bestimmte die Reihenfolge der antretenden Slammerinnen, das Publikum fungierte als Jury. Die drei Gewinnerinnen des Abends dürfen am kantonalen Kanti-PoetrySlam-Finale in St. Gallen teilnehmen. «Die wichtigste aller Regeln: Respect the poet! Es braucht viel Mut und ein bisschen Wahnsinn, um auf einer Bühne die eigenen persönlichen Gedanken in Slam-Form zu präsentieren» sagt Martina Hügi, selber Slammerin und Vertreterin des Verein Solarplexus, der seit Jahren «Slam at school» organisiert. Sie führte gekonnt durch den Wettbewerb und performte als Einstimmung den ersten Text gleich selber, gefolgt von einem zweiten sogenannten Opferlamm-Text von Loresa Zekjiri.
Dann gehörte die Bühne Dana Haug, Sarah Luternauer, Ronja Schwarz, Lena Barac, Sarina Gebert und Julia Läubli. Sie inspirierten das Publikum mit witzigen, provozierenden, aber auch melancholischen und tiefgründigen Texten – in Prosa oder Reimform. Das dominierende Thema: Sinn und Unsinn des Schulalltags, mit all seinen Facetten. So bezeichnet «Jetzt ist es wieder soweit: Ich mache mich für den Kampf bereit» das Gerangel in der Mittagspause um einen freien Tisch oder um die - wortwörtlich heissbegehrte – Mikrowelle.
Fragen nach den Gesetzen des Lebens und der Jugend von heute, die meisterhafte Ausführung rund um Entzücken und Tücken von Haarfärbeprodukten, berührende Kindheitserinnerungen bis zur Ermutigung, innezuhalten, stehen zu bleiben und ganz im Moment zu sein: Alle sechs jungen Frauen beeindruckten auf ihre eigene Art und Weise. Ihre Worte klingen nach und regen zum Denken an. Die Siegerin des Abends: Julia Läubli. Alle wurden jedoch verdientermassen mit Applaus und Geschenken verdankt. Es bleibt zu hoffen, sie mögen noch viele weitere Slams schreiben.