Starker Schaffhauser Block
Der erste Satz schien die Papierform zu bestätigen. Raiffeisen Volley Toggenburg bekundete Mühe mit dem äusserst stabilen Block der Schaffhauserinnen und geriet früh in die Defensive. Im Zusammenhang mit ein paar kleinen individuellen Fehlern endete der erste Satz deutlich mit 16-25 zu Gunsten der Gäste.
Steigerungslauf von Volley Toggenburg
Obschon der erste Satz ziemlich klar verloren ging, schienen die Damen von Trainer Mäsi Erni überhaupt nicht beeindruckt zu sein. Im zweiten Satz drückten sie dem Spiel den Stempel auf und gingen schnell mit 8-4 in Führung. Erneut übernahm die Topscorerin von Wattwil (Maggie Nedoma) die Verantwortung und beeindruckte mit ihrem Spielwitz und ihrer immensen Schlagkraft. Wattwil war nun klar das bessere Team und profitierte von Nachlässigkeiten der überraschten Schaffhauserinnen. Dem Heimteam gelang in dieser Phase praktisch alles und es entschied den zweiten Satz klar mit 25-16 für sich.
Spätestens jetzt war das Spiel ein spannender Schlagabtausch zwischen zwei gleich starken Teams. Raiffeisen Volley Toggenburg machte kaum mehr Eigenfehler und begeisterte mit einer starken Teamleistung. Die Verteidigung stand meist goldrichtig und über die Aussenposition entwickelte sich die erst 18-jährige Svenja Wenger in ihrem ersten Spiel für Wattwil zu einer permanenten Gefahr für die Gäste. Keines der Teams konnte sich mehr als einen Punkt absetzen und den Fans in der Rietsteinhalle wurde nun das volle Programm geboten. Ein wuchtiger Smash von Nedoma zum 22-21 und eine mirakulöse Rettungstat von Romina Schnyder zum 23-23 brachte die Halle zum Toben. In diesem hochspannenden Moment leistete sich Joanna Mazzoleni, die ansonsten ein tadelloses Spiel zeigte, eine fatale Netzberührung, welche Kanti Schaffhausen im folgende Spielzug gleich mit dem ersten Satzball eiskalt ausnutze. Zum Leidwesen der mit rund 320 Zuschauern prallgefüllten Rietsteinhalle, ging der dritte Satz mit 25-23 nach Schaffhausen.
Haarscharf an einem Punktgewinn vorbei
Die Enttäuschung auf Seiten des Heimteams war deutlich spürbar. Die vorangegangenen Sätze hatten viel Kraft gekostet, sodass die Wattwilerinnen nicht mehr mit den Gästen mithalten konnten. VC Kanti Schaffhausen seinerseits spulte gekonnt sein Programm ab und profitierte zudem wieder von den aufkommenden Fehlern beim Heimteam. Der vierte Satz ging mit 15-25 in die Munotstadt.
Nach dem Spiel trauerte so mancher Zuschauer dem dritten Satz und dem vergebenen Meisterschaftspunkt nach. Erneut zeigten die Damen von Trainer Marcel Erni eine starke Leistung und doch stehen sie am Ende wieder mit leeren Händen da. Doch betrachten wir die Sache nüchtern. Trotz des Ausfalls von Griere Hughes hat sich Volley Toggenburg bisher als erstaunlich zäh erwiesen. 3 Satzgewinne in den ersten vier Spielen sind ein deutliches Zeichen, dass die Wattwilerinnen auf einem guten Weg sind. Wenn sie den eingeschlagenen Weg einhalten können, dann sind Punkte lediglich eine Frage der Zeit.