Schlüsselübergabe an die Betriebskommission
Anschliessend bat Alois Gunzenreiner die wichtigsten Protagonisten der neuen Infrastruktur zu einem kurzen Interview auf die Bühne. Architekt Andreas Cukrowicz betonte in seinem Statement die intensive Auseinandersetzung mit der Umgebung, welche zur heutigen kompakten Form mit der im Untergeschoss versenkten Halle und der schwebenden Dachkonstruktion über den vier Ecksäulen geführt habe. Das ausgeklügelte Patchwork der verschiedenen Anlagen und Nebenräume, die ehrliche Materialisierung sowie die Reduktion auf die Funktionalität seien weitere Qualitäten. Generalplaner Stefano Ghisleni, Ghisleni Partner, äusserte sich zur Bedeutung und den Merkmalen der Anlage. In seinen Ausführungen stellte er die grossen Emotionen in den Vordergrund, welche durch sportliche Leistungen evoziert werden. Eine schöne Hülle fördere die Bereitschaft und die Lust am Wettkampf und motiviere dazu, Spitzenleistungen abzurufen. Eine weitere Rolle für die Freizeit- und Sportanlage sieht er als Begegnungsort und Treffpunkt für Sportler, Besucher und Bevölkerung.
Als Präsidentin der Betriebskommission berichtete Manuela Schatzmann über ihren Einstieg in die neue Aufgabe der Gemeinde als Betreiberin des Schwimmbads und der Sportanlage. In die betriebliche Organisation sind verschiedene Abteilungen der Gemeindeverwaltung sowie der wichtigen Nutzergruppen involviert. Es sei eine herausfordernde Aufgabe, die erforderlichen Reglemente aufzusetzen, die Anlage auszutesten und die verschiedenen Tests und Zertifizierungsprogramme zu durchlaufen. Die Zusammenarbeit mit der Schule Wattwil-Krinaus als routinierte Hallenbetreiberin sei dabei hilfreich gewesen. Die Frage nach der schönsten Halle beantwortet sie trocken: «Das war zweifelsohne ein guter Handwerker». Den Abschluss der Runde machte Schulratspräsident Norbert Stieger, der die Bedeutung der neuen Sportanlage für die Volksschule ausführt. Insgesamt führe diese zu verschiedenen Umnutzungen der bestehenden Sporthallen sowie zu einer qualitativen Verbesserung des Turnunterrichts und erleichtere die organisatorischen Abläufe. Auch für die Schule sei der heutige Tag ein Freudentag: «Ich freue mich riesig über das schöne Bauwerk und die vielseitigen Aussenanlagen».
Abschliessend übergab Stefano Ghisleni die Sportanlage mit einem grossen hölzernen Schlüssel symbolisch an Manuela Schatzmann, verbunden mit den besten Wünschen für einen erfolgreichen, unfallfreien Betrieb und viele sportliche und andere Highlights. Alois Gunzenreiner beschloss den Akt mit einem Dank an das Organisationskomitee des heutigen Anlasses, an das Publikum, an die Landfrauen sowie an die Regierungs- und Behördenvertreter.
Ein Abschluss mit Knalleffekt
Kaum war der Schlussapplaus verhallt, folgte ein donnernder Knall, Goldflitter flirrte über die Köpfe ins Publikum und Hunderte von Kindern stürmten den Festsaal. Alsbald bezogen die kleinen und grösseren Turnerinnen und Turner Aufstellung und boten, begleitet vom Leonard-Cohen-Klassikers «Hallelujah», eine ebenso eindrückliche wie berührende Demonstration ihres Könnens. Als kleines Dankeschön und Zeichen der Anerkennung erhielten die Kinder von den Behördenvertretern persönlich einen Frisbee überreicht. Den offiziellen Abschluss der Eröffnung gehörte einer jungen Sportlerin mit den Worten: «D’Halle ghört jetzt üüs, aber ihr chönd gärn no bis am zwei doo bliibe.».
Sportlicher Auftakt
Die Festivitäten begannen bereits am Freitagabend. Um 18 Uhr kickte ein Promi-Fussballteam mit Schwingern, Orientierungsläufern, einer Seilzieherin sowie verschiedenen Skisportgrössen gegen die A-Jugend des FC Wattwil-Bunt 1929. Rund 20 Kinder liessen sich beim Training mit den A-Spielerinnen von Volley Toggenburg spielerisch vom Volleyfieber anstecken. Am Abend fand ein Volleyball-Plauschturnier mit rund 20 Vereinsteams statt. Seinen versöhnlichen Ausklang fand der Abend mit einem gemeinsamen Spaghetti-Essen. Am Samstagnachmittag wurden die sportlichen Darbietungen auf der Aussensportanlage mit einem Beachvolley- Showevent fortgesetzt. Es folgte eine Darbietung von Hundesport Toggenburg. Die Hunde bewiesen in den gezeigten Übungen viel Geschick und Spürsinn. Offensichtlich wurden auch Zuwendung und Geduld der Hundehalterinnen. Das Meisterschaftsspiel des FC Wattwil Bunt 1929 gegen den FC Eschenbach beschloss das Nachmittagsprogramm. Die Gastgeber brachten ihren Vorsprung gegen ein dezimiertes Gästeteam glücklich über die Runden und siegte mit 3:2.
Galaabend
Am Samstagabend folgte der gesellschaftliche Höhepunkt der Eröffnungsfeierlichkeiten. Die veranstaltenden Vereine luden zu einem Unterhaltungsabend mit Nachtessen, Musik und Tanz. Die gut gelaunten Gäste wurden von Comedian Fabian Rütsche durch den Abend begleitet. Die lockeren Sprüche des Moderators ernteten reichlich Lacher und Applaus. Die Stimmung im Saal war denn auch von Beginn an heiter und ausgelassen. Das Publikum kam in den Genuss von hochklassigen Darbietungen von Budo-Club, Schülerchören sowie verschiedenen Formationen des TSV Wattwil. Der Show-Block der Turnerinnen und Turner an den Schaukelringen war gekonnt choreografiert und gleichsam elegant wie athletisch. Das gleiche Prädikat gilt für die Darbietung am Stufenbarren. Auch die Einlagen der Flying Penguins Rock’n’Roll-Clubs, der Kampfkunstschule, des Jodlerchors und der Gymnastikgruppe verzückten die Gäste und zeigten das hohe Niveau der hiesigen Sportvereine. Der Abend fand seinen Abschluss mit der Jetlag-Partyband und der gut frequentierten Bar der Chrummbachhäxen im Obergeschoss der Sporthalle.