Zu Ehren des mathematisch-technischen Universaltalents Jost Bürgi wurde 2016 erstmals das internationale Jost-Bürgi-Symposium durchgeführt. Nachdem im letzten Jahr ein Online-Anlass stattfand, wird dieser 2022 wieder physisch veranstaltet. Aber auch die Online-Teilnahme bleibt weiterhin möglich. Das Jost-Bürgi-Symposium repräsentiert für den grossen Toggenburger weltweit nicht nur die einzige populärwissenschaftliche Veranstaltung, sondern bildet aufgrund des bereits am Tag zuvor durchgeführten Experten-Workshops auch den Treffpunkt von Wissenschaftlern der verschiedenen von Bürgi beeinflussten Disziplinen.
Experten-Workshop
Der am Freitag, 29. April 2022, 09.45 bis 18.30 Uhr stattfindende Experten-Workshop ist ebenso öffentlich und soll Experten und Interessierten verschiedener Forschungsrichtungen zusammenführen, die Bürgi kennzeichnen; also neben Historikern und an der Geschichte Bürgis und der Renaissance Interessierten auch Fachleute der Uhren und Zeitmessung, der damaligen und heutigen Mathematik und des Instrumentenbaus sowie der Astronomie. Die Schwerpunkte in diesem Jahr sind einerseits „Historische Kartographie und Globenkunde“ sowie „Didaktische Umsetzungen von Jost Bürgis Logarithmentabellen im Unterricht“. Neben dem Wissensaustausch geht es auch um das gegenseitige Kennenlernen und die Bildung einer zwanglosen Bürgi-Interessengemeinschaft aus Wissenschaftlern, Dozenten, Medienexperten und Politikern. Dazu lädt der Veranstalter, die Stadt Lichtensteig, Interessentinnen und Interessenten herzlich ein. Für den Experten-Workshop ist eine Anmeldung notwendig (info@lichtensteig.sg.ch).
Öffentliches Zukunftsforum
Am Samstag, 30. April 2022, beginnt um 9.50 Uhr das sechste internationale Jost-Bürgi-Symposium in der Kalberhalle in Lichtensteig. Der Stadtpräsident, Mathias Müller, wird den Event eröffnen. Die diesjährige Veranstaltung dreht sich um den Umgang mit Krisen. Dieses Thema ist aktueller denn je. Egal wo wir hinschauen, das tägliche Leben ist geprägt von Krisen: Corona-Krise, Finanzkrise, Klimakrise, Ukraine-Krise, etc. Doch was ist eine Krise? Wie ist sie strukturiert? Wie kann man sie verhindern bzw. zum Guten wenden? Wie funktioniert die Krisenbewältigung in der Politik? Wie kann die Klimakrise gelöst werden? Hilft Technik wie die von Drohnen und Robotern, die Landwirtschaft effizienter und ökologischer zu betreiben? Wie kann die Jugend auf die Bewältigung von Krisen vorbereitet werden?
Hochkarätige Referenten
In verschiedenen Referaten und Diskussionen mit namhaften Referent*innen werden Antworten und Lösungen gesucht für Krisen. Unter anderem dabei ist alt Ständerat Hans Altherr, der zusammen mit dem Stadtpräsidenten und Kantonsrat Mathias Müller über die Politischen Wege zur Krisenbewältigung spricht. Zur Anatomie der Krise referieren der Mittelschullehrer Roman Oberholzer und der Physiker Fritz Heiniger, der bis 2011 für den Masterplan der Schweizer Armee verantwortlich war. Um ganz konkrete Ansätze zur Krisenbewältigung geht es bei den Referaten von Dominik Brunner und Dejan Šeatović. Ersterer referiert zu den Möglichkeiten Treibhausgase der Atmosphäre zu entziehen und Letzterer zeigt die Möglichkeiten auf eines „Roboter-Bauers“. Dazu wird ein Roboter der Fachhochschule OST Rapperswil vorgeführt.