Am Sonntag 27. März dauert der Tag lediglich 23 Stunden, denn es ist der Tag der Zeitumstellung auf die Sommerzeit. Diese endet nach Angaben des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metas) am letzten Sonntag im Oktober. An diesem 30. Oktober gewinnen wir eine Stunde Schlaf, da die Uhren zurückgedreht werden. Dann gilt wieder Winterzeit, die Normalzeit. Im Frühling werden die Uhren «führe» gestellt. Im Herbst werden sie «hindere» gestellt.
Wieso drehen wir an den Uhren?
Bei der Einführung der mitteleuropäischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und auch bei der Einführung der Zeitumstellung 1980 haben sich Bundesrat und Parlament vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Zeitregelung entschieden, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt. Bei einer abweichenden Regelung würde die Schweiz zu einer Zeitinsel, mit Konsequenzen insbesondere im Geschäftsverkehr, im Transportwesen, im Tourismus und der Kommunikation.
Grundsätzlich steckt hinter der Sommerzeit folgende Idee: Auch Daylight Saving Time genannt, soll die Sommerzeit dafür sorgen, dass man das Tageslicht besser nutzen kann, wie das St.Galler Tagblatt schreibt. Gäbe es keine Zeitumstellung, so wäre es im Sommer am Morgen schon zu einem Zeitpunkt hell, an dem sich die Mehrheit der Gesellschaft lieber noch einmal im Bett umdreht. Zusätzlich wäre es am Abend schon dunkel, wenn viele noch aktiv sind.
Auswirkungen auf unseren Körper
Auch wenn die Uhren nur um eine Stunde umgestellt werden, kann diese Änderung unseren Körper durcheinanderbringen, wie das St.Galler Tagblatt berichtet. Während der Umstellung zur Winterzeit werden wir schneller müde, da wir die Uhren eine Stunde nach hinten stellen und es abends noch nicht so spät ist, wie es sich eigentlich anfühlt. Bei der Umstellung zur Sommerzeit haben wir dasselbe Problem morgens, da die Uhren eine Stunde vorgestellt werden. Wenn der Wecker in der Früh klingelt, sind wir also noch ziemlich müde.
Der Schlafmediziner Ulrich Hemmeter, Schlafmediziner und Chefarzt Alters- und Neuropsychiatrie der Psychiatrie St.Gallen Nord in Wil, erklärt gegenüber dem St.Galler Tagblatt, dass nicht jeder die Zeitumstellung gleich wahrnimmt. Grundsätzlich sei das von der inneren Uhr der Person abhängig. Der Körper folge nämlich einem natürlichen Rhythmus, der gleich gehalten werden soll, um Energie zu sparen. Deshalb kann uns die Zeitumstellung relativ leicht aus dem Rhythmus kippen, wie Hemmeter gegenüber dem St.Galler Tagblatt erwähnt.
Alt bekannt sind dabei die Typen Lerche und Eule. Menschen mit dem Lerchen Rhythmus werden abends früher müde und morgens einfacher wieder munter. Eulen hingegen verfügen über einen Rhythmus der länger als 24 Stunden ist und bleiben deshalb länger wach, finden abends keinen Schlaf und kommen morgens kaum aus dem Bett. Das St.Galler Tagblatt berichtet, dass bei der Zeitumstellung im Frühjahr besonders die Eulen leiden, da sie sich einen längeren biologischen Rhythmus gewöhnt sind und einen verkürzten Tag eher spüren als die Lerchen. Im Herbst sind es dann aber die Lerchen, die sich schwerer tun mit der Adaption.
Abschaffung der Zeitumstellung
In den vergangenen Jahren ist eine mögliche Abschaffung der saisonal bedingten Zeitumstellung ein Thema politischer Diskussionen geworden, vor allem in den Nachbarstaaten. Bisher sind aber weder auf der Ebene der Europäischen Union (EU) noch von allen Einzelstaaten alle Entscheide getroffen worden.
Die Abschaffung der Zeitumstellung hätte gewisse Konsequenzen, erklärt das St.Galler Tagblatt. Würde die Sommerzeit abgeschafft werden, wird es im Sommer früher dunkel. Kippt man die Winterzeit, wird es im Winter am Morgen noch später hell.
Die Schweiz verfolgt laut Metas die Entwicklung in den Nachbarländern und werde sorgfältig prüfen, ob eine allfällige Anpassung der Zeitregelung sinnvoll und im Interesse der Schweiz sei. Bis auf weiteres gelte die bestehende Zeitregelung.