Anreise mit dem Fancar
Mit einiger Stau-Verzögerung reisten rund 45 Fans von Volley Toggenburg an das Auswärtsspiel nach Couvet. Der Lärmpegel der Fans war infernalisch, was Volley Toggenburg leicht aus dem Konzept zu bringen schien. 6-3 zog Valtra davon ehe die Gäste stärker aufkamen. Das Spiel wurde intensiver und umkämpfter mit leichten Vorteilen für Raiffeisen Volley Toggenburg. Beim Stand von 12-12 kam Annouk Erni zum Service und sorgte mit ein paar perfiden Services für die Vorentscheidung. Valtra konnte auf die Druckverschärfung nicht mehr reagieren und geriet durch einige unsaubere Zuspiele weiter in Rücklage. Ein Eigenfehler des Heimteams sorgte für das 19-25 für Volley Toggenburg.
Zu Beginn des zweiten Satzes schien Valtra förmlich auseinander zu fallen. Erneut sorgte die jüngste Spielerin auf dem Platz (Annouk Erni) mit ihren Services für einen Fünfpunkte-Vorsprung. Viele Eigenfehler beim Heimteam erleichterten den Wattwilerinnen zudem den Spielaufbau, ehe Valtra wie aus dem nichts heraus wieder stärker aufkam. Das lag vor allem auch an der ukrainischen Topscorerin Daria Butkevich in den Reihen der Neuenburgerinnen. Wie sich die 24-jährige, trotz der schwierigen Situation in ihrer Heimat einsetzte, rang allen Anwesenden Respekt ab. Ihr war es zu verdanken, dass der zweite Satz bis zum 20-20 auf Messers Schneide stand. Die Entscheidung fiel vor allem aufgrund der stärkeren Defensive mit 22-25 zu Gunsten von Volley Toggenburg aus.
Auf die Pflicht folgt die Kür
Der Widerstand der Neuenburgerinnen schien nun gebrochen. Raiffeisen Volley Toggenburg nutzte die Verunsicherungen des Heimteams aus und begann nun zu zaubern. Die beiden amerikanischen Angreiferinnen lieferten einmal mehr eine starke Leistung ab. Die Topscorerin Harlee Kekauoha bewies einmal mehr ihre gute Form und brachte die Wattwilerinnen mit 11-16 in Front. Mit dem Sieg vor Augen wurden die Damen von Mäsi Erni zunehmend nachlässig. Die sonst stark aufspielenden Lara Hasler und Annouk Erni kassierten drei Annahmefehler in Folge und plötzlich lag Valtra wieder gleichauf. Doch diese Nervosität flackerte nur kurz auf den Volley Toggenburg war heute klar das stabilere und defensiv stärkere Team. Jasmin Kuch versenkte den ersten Matchball zum umjubelten 21-25.
«Que serra serra, mir bliebäd i dä NLA»
Nach dem verwandelten Matchball gab es in der Espaceval kein Halten mehr. Die ca. 45 lautstarken Fans von Volley Toggenburg bejubelten den Ligaerhalt zusammen mit den Spielerinnen. Sogar die Gästefans waren von der Übermacht des Toggenburger Fanblocks sichtlich beeindruckt. Die Saison von Raiffeisen Volley Toggenburg ist nun beendet. Für Valtra bedeuted die Niederlage die Relegation mit dem übermächtigen Volero Zürich und Glaronia.
Ligaerhalt geschafft
Mit diesem Sieg hat Raiffeisen Volley Toggenburg den Ligaerhalt doch noch geschafft. Allerdings kommt der glatte 3-0 Sieg doch eher überraschend, da man in der Qualifikation zweimal knapp gegen denselben Gegner verloren hat. Doch Raiffeisen Volley Toggenburg zeigte Moral und verstärkte sich im richtigen Moment mit einer starken Zuspielerin. Und es zeigt eindrücklich, dass selbst ein kleiner, familiär geführter und mit wenigen Mitteln ausgestatteter Club im beschauligen Toggenburg in der Nationalliga A mitmischen kann. Super gemacht Raiffeisen Volley Toggenburg! Wir freuen uns auf ein weiteres Abenteuer in der höchsten Liga der Schweiz!