In Jona fabrizieren Aron Suarez und Sämi Buob ein Digeridoo, das nicht zum Musikmachen, sondern zu Heilungszwecken gedacht ist – und tatsächlich Wirkung zeigt. So kann das Therapie-Instrument Menschen kurieren, die an einer Schlafapnoe erkrankt sind.
Unter dem Firmennamen «Silet Sleep» produzieren die beiden Jungunternehmer das spezielle Digeridoo – doch wie kommt man überhaupt auf eine derartige Idee?
Idee im Kampfsportseminar
Wie es ist, von der Schlafkrankheit betroffen zu sein, erfährt Suarez vor zwanzig Jahren. Es ist allerdings nicht er, der daran leidet, sondern sein Vater Alex Suarez. Typische Symptome der Schlafapnoe sind Atemaussetzer während des Schlafes, welche zu schweren gesundheitlichen Störungen führen können.
Wie der Jungunternehmer gegenüber «Südostschweiz» erzählt, habe die von den Ärzten empfohlene nächtliche Behandlung mittels einer Atemmaske bei seinem Vater keinen Erfolg gezeigt. Auf der Suche nach einem anderen Weg, sei Alex Suarez in einem Kampfsportseminar auf eine Lösung getroffen.
Symptomlos durch Digeridoospielen
Und diese präsentierte sich als Digeridoo. «Als ein Schüler dieses Instrument spielte, bemerkte mein Vater, wie sich dessen Halsmuskulatur bewegte.» Darauf fragte sich der an Schlafapnoe erkrankte Mann, ob es möglich wäre, durch das Digeridoospielen die Rachen- und Halsmuskeln gesund zu trainieren. Infolge entwickelte er dazu eine spezielle Spieltechnik.
Und das mit Erfolg: Eine erneute Messung im Schlaflabor in der Höhenklinik Wald zeigte, dass der Mann symptomlos wurde. Dass sich mittels dieser Methode positive therapeutische Effekte erzielen liessen, bestätigten auch weitere Studien, unter anderem durch das Unispital Zürich.
Erste Schritte
Motiviert durch die neue Lebensqualität habe Alex Suarez beschlossen, die spezielle Spielweise auf dem Digeridoo anderen Betroffenen zu vermitteln. Dafür gründete er die Firma Asante AG.
Dadurch, dass er die Therapie allerdings nur in kleinen Kursen anbot, konnte er nur eine begrenzte Anzahl von Menschen erreichen.
Trainingseinheit spielend verbringen
Mit dem Firmeneinstieg seines Sohnes Aron im Jahr 2016, sollte sich das Problem jedoch bald lösen. Mit dem Know-how des Sohnes im digitalen Bereich beschlossen die beiden, die Methode online zu vermitteln.
Per USB-Kabel wird das Instrument an den Computer angeschlossen und das entsprechende Programm aufgestartet. Was erscheint, ist das altbekannte «Pac-Man»-Spiel: Indem man das Digeridoo spielt, erwacht das Fressmonster zum Leben und wandert je nach Tonhöhe nach oben oder nach unten.
Erfolgreich geglücktes Projekt
Laut Suarez sollen die Patientinnen und Patienten das Spiel täglich während 15 Minuten spielen, dies in drei Phasen.