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07.02.2022

Raiffeisen Volley Toggenburg: Eine bittere Niederlage in Val-de-Travers

Bei Raiffeisen Volley Toggenburg konnte nur die Mobiliar-Topscorerin Harlee Kekauoha ihre gewohnte Leistung abrufen.
Bei Raiffeisen Volley Toggenburg konnte nur die Mobiliar-Topscorerin Harlee Kekauoha ihre gewohnte Leistung abrufen. Bild: Raiffeisen Volley Toggenburg
Die letzte Qualifikationsrunde führte die Damen von Trainer Mäsi Erni ins beschauliche Val-de Travers. Es wird nicht das letzte Mal in dieser Saison gewesen sein, dass Volley Toggenburg die fast vierstündige Anfahrt auf sich nehmen musste, denn genau gegen diesen Gegner werden auch die Playouts stattfinden. Am Samstag entschied sich vorerst nur, welchem der beiden Teams das wichtige Heimrecht zugeteilt wird. Die Hoffnung war nach den letzten Spielen gross. Doch leider wurden diese mit einer unnötigen Niederlage zunichte gemacht.

Ein eng umkämpftes Spiel

Raiffeisen Volley Toggenburg startete leicht besser in das Match und profitierte von Nachlässigkeiten der Neuenburgerinnen. Gegen Mitte des ersten Satzes hatten sich die Gäste zum komfortablen 16-11 abgesetzt. Doch der Rückstand wirkte lähmend und Volley Toggenburg agierte zunehmend fehleranfällig. Valtra nutzte diese Schwächephase der St. Gallerinnen aus und schaffte tatsächlich den Ausgleich zum 21-21. Dass sich Raiffeisen Volley Toggenburg den ersten Satz holte, lag nicht zuletzt an einer grossartig aufgelegten Harlee Kekhaua, die den Sack zum 26-24 in extremis Heim brachte.

Valtra stellte um und wechselte die ukrainische Topscorerin Butkevich auf die Aussenposition mit Annahme. Damit wurde das Heimteam stabiler und agierte immer stärker. Valtra reduzierte so die eigene Fehlerquote und machte viel mehr Druck über die Aussenposition. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel mit zum Teil sehr langen Rallys. Beim Stand von 12-12 verlor Raiffeisen Volley Toggenburg die Konzentration und es schlichen sich mitunter haarsträubende Fehler ein. Vor allem Annouk Erni zeigte eine enttäuschende Leistung und war massgeblich für den Verlust des zweiten Satzes (20-25) mitverantwortlich.

Valtra zieht durch

Den Start zum dritten Satz verschliefen die Gäste komplett. Schnell setzte sich Valtra zum 3-9 ab und brachten es anschliessend fertig, 6 Fehlerpunkte in Folge zu generieren. Raiffeisen Volley Toggenburg nutzte diese Schwächephase aus und konnte sogar zum 21-19 vorlegen. Joanna Mazzoleni, Harlee Kekauoha und vor allem eine brillante Lara Hasler zeigten in dieser Phase eine überzeugende Leistung. Der Satzgewinn lag in der Luft, was das so wichtige Heimrecht bedeutet hätte. Doch Raiffeisen Volley Toggenburg war heute Abend vor allem Offensiv nicht in der Lage, dieses Ziel zu erreichen. Dies zeigte sich vor allem daran, dass die St. Gallerinnnen manchmal 3 oder 4 Versuche brauchten, um endlich einen Punkt zu erzielen. Die Neuenburgerinnen waren diesbezüglich viel effizienter. Zur grossen Enttäuschung der rund 10 angereisten Fans ging der dritte Satz mit 25-23 verloren.

Die Luft war nun draussen. Das Spiel plätscherte dahin, Trainer Erni schien den weiteren Spielverlauf kaum mehr zu Kenntnis zu nehmen und sogar die Matchuhr verabschiedete sich in der Mitte des vierten Satzes. Raiffeisen Volley Toggenburg geriet zwischenzeitlich mit fünf Punkten in Rückstand, profitierte aber wieder von einer steigenden Fehlerquote beim Heimteam. Der vierte Satz ging heissumkämpft mit 27-29 zu Toggenburg.

Nochmals für die Ehre hätten sich die angereisten Fans wenigstens noch einen Sieg im fünften Satz gewünscht. Doch die Leistung von Raiffeisen Volley Toggenburg reichte heute Abend nicht aus, um Valtra zu schlagen. Zuviele Eigenfehler bei den Gästen und zu wenige Optionen im Angriff liessen heute keinen Sieg zu. So endete das Spiel im fünften Satz mit 15-10 und ging mit 3-2 an das Heimteam.

Auf in die Playouts

Selten wird die Stimmung nach einem Spiel so schlecht gewesen sein, wie an diesem Abend. Das lag nicht etwa an der Niederlage und am damit vergebenen Heimrecht. Vielmehr die Art und Weise wie diese Niederlage zustande kam ist bitter. Nach drei guten Spielen und einem starken Einstand der neuen Passeuse Julia Tays, sah man heute von Volley Toggenburg ein ganz anderes Bild. Mit den vielen Eigenfehlern und der schwachen Offensive kann Toggenburg sicher nicht zuversichtlich in die Playouts schauen. Dafür zeigte Valtra heute auch eine zu abgeklärte Leistung.

Freilich; Noch ist nichts passiert. Man hat nur das Heimrecht «verloren». Trotzdem muss sich Mäsi Erni für die Relegation etwas einfallen lassen, um seine Damen nach dieser Ohrfeige wieder aufzubauen. Die Eigenfehler müssen gesenkt werden und vor allem mental müssen die Wattwilerinnen einen Schritt vorwärts machen, wenn Sie Valtra in der Relegation schlagen wollen. Und wenn man die engen Satzresultate anschaut, dann sollte das eigentlich gegen dieses Valtra auch drin liegen.

 

Groupe E Val-de Travers – Raiffeisen Volley Toggenburg  3-2

 

Sätze: 26-24, 20-25, 25-23, 27-29, 15-10

 

espaceVAL, Couvet – 120 Zuschauer – SR Enkerli/Troyon

 

Raiffeisen Volley Toggenburg: Joanna Mazzoleni, Jasmin Kuch, Annouk Erni, Julia Tays, Harlee Kekhaua, Sabryn Roberts, Lara Hasler / Alina Hofacher, Jeanina Wirz (beide eingewechselt) / Elis Albertine (nicht eingesetzt)

 

 

Spielplan Playouts um Rang 9/10 (Best of 5):

12.2.2022 – Groupe E Valtra – Raiffeisen Volley Toggenburg

19.2.2022 – 17.30 Uhr: Raiffeisen Volley Toggenburg – Groupe E Valtra

26.2.2022 - Groupe E Valtra – Raiffeisen Volley Toggenburg

Evlt. 5.3.2022 – 17.30 Uhr: Raiffeisen Volley Toggenburg – Groupe E Valtra

Evtl. 12.3.2022 - Groupe E Valtra – Raiffeisen Volley Toggenburg

 

Die Heimspiele von Raiffeisen Volley Toggenburg werden live auf YouTube gestreamt: https://www.youtube.com/channel/UCdxnEmEfbr2VSIf1tm6sk5Q

Markus Imthurn, Couvet