Wir beziehen es aus der Region Nordfrankreich, nahe der belgischen Grenze und nahe am Meer. Wir haben versucht Rosenkohl im Thurgau anzubauen. Wir stellten allerdings fest, dass wir die sehr gute Qualität, analog des Importes, nie erhalten. Das war für mich als Landwirt sehr beschämend. Es kann doch nicht sein, dass die Nordfranzosen bessere Landwirte sind als wir. Ich denke, dass die Kulturen in Meeresnähe sehr viele natürliche Vorteile haben. Rosenkohl ist einerseits eine sehr hohe Kultur, teilweise über einen Meter hoch, in der man fast keine Möglichkeiten hat, tieferliegende Schädlinge oder Pilze bekämpfen zu können. Man kommt gar nicht hin mit dem Pflanzenschutzmittel.
In Meeresnähe, wo der Wind immer vom Meer zum Land weht, wird es sicher weniger problematisch, da Insekten nicht gerne gegen den Wind fliegen und Pilzsporen das schon gar nicht können. Und auf dem Meer hat es ja keine Schädlinge und Pilzkrankheiten. Also ist der natürliche Druck schon kleiner.
Trotzdem wollte ich mich vor Ort überzeugen, ob denn diese Gallier nicht irgendwelchen Zaubertrank hätten oder sonst ein Geheimrezept. Ich stellte fest, dass sie sehr wohl auch schlechten Rosenkohl produzieren. In die Schweiz und an die Verdunova AG verkaufen sie aber nur ihre beste Qualität. Die andere senden Sie tiefge- und unverfroren an die Spanier, die Italiener oder die Griechen.
Es ehrt mich, wenn man auch im Ausland weiss, dass die Schweiz nicht nur Qualität herstellt und exportiert, sondern auch beim Einkauf auf Qualität setzt. Und dass das die «Ausländer», und hoffentlich auch die «Schweizer» wissen. Qualität steht für Schweiz und umgekehrt. Das soll auch so bleiben!