Volley Toggenburg begeistert im ersten Satz
Nichts schien auf die zweiwöchige Zwangspause der Wattwilerinnen hinzudeuten, denn die Damen von Trainer Erni legten sogleich furios los. VFM begann nervös und bekundete mit den Services der Wattwilerinnen ihre liebe Mühe. Das Heimteam zog zum beruhigenden 12-6 davon und zeigte mitunter ein paar brillante Spielzüge. Vor allem die amerikanische Angreiferin Harlee Kekauoha spielte phasenweise in einer eigenen Liga. Obwohl sich VFM im ersten Satz noch leicht steigern konnte, ging dieser verdient mit 25-20 an die Wattwilerinnen.
Spannung pur in der Rietsteinhalle
Das Spiel wurde nun im zweiten Satz ausgeglichener. VFM konnte seine Annahme stabilisieren doch Volley Toggenburg hielt mit variantenreichem Spiel dagegen, was zum grossen Teil der neuen Passeuse zu verdanken war. Julia Tays kam erst am Mittwoch an und machte bis jetzt erst vier Trainings mit dem Team. Umso erstaunlicher war es, dass Toggenburg mit den Favoritinnen aus dem Jura so mithalten konnten. Die Rallys wurden länger, die Ballwechsel intensiver und die Punkte umkämpfter. Die Führung wechselte ständig doch kein Team konnte sich vorentscheidend absetzen. Beim Stand von 23-23 war der Punktgewinn für die Toggenburgerinnen zum Greifen nah. Doch unglücklicherweise blitzte genau zu diesem Zeitpunkt das «Genie» der erfolgreichsten Angreiferin der Liga auf. Ivonne Montana verwertete den Satzball mit einem wuchtigen Smash zum 23-25 für VFM.
Die Wattwilerinnen geben das Spiel aus der Hand
Die Konzentration schienen die Wattwilerinnen in der Pause zurückgelassen zu haben, denn ihnen missriet der dritte Satz komplett. Was in den ersten beiden Sätzen noch funktionierte, suchte man auf dem Feld nun vergeblich. Am Block agierte man zusehends schwächer und in der Annahme bekundete Annouk Erni ein ums andere Mal Mühe. Zu allem Überfluss wurde die Abwehr von VFM immer stärker und dann war da ja noch diese Ivonne Montano, die, je länger das Spiel dauerte, immer besser in Fahrt kam. Der dritte Satz ging mit 21-25 an die Jurassierinnen.
Raiffeisen Volley Toggenburg stemmte sich zu Beginn des vierten Satzes gegen die erneute Niederlage. Defensiv zeichnete sich Libera Lara Hasler ebenso aus wie offensiv die Mittelblockerin Joanna Mazzoleni. Bis zum Stand von 11-12 blieb das Spiel eng umkämpft. Doch mit fortlaufender Spieldauer zeigte sich, dass VFM am heutigen Tag wohl nicht zu schlagen war. Ein paar unkonzentrierte Aktionen auf Seiten der Wattwilerinnen in der Mitte des vierten Satzes sorgte dafür, dass die Jurassierinnen zum 12-19 davonziehen konnten. Davon konnte sich Raiffeisen Volley Toggenburg nicht mehr erholen und verlor den vierten Satz mit 20-25.
Es wäre mehr drin gelegen
An diesem Samstag wäre wohl mehr drin gelegen. Der erste Satz war etwas vom Besten, was man von dem jüngsten Team der Liga in dieser Saison gesehen hat. Der zweite Satz stand lange auf Messers Schneide und ging schlussendlich an das Team, das im entscheidenden Moment cleverer und glücklicher agierte. In den letzten beiden Sätzen war das Spiel von Raiffeisen Volley Toggenburg zu fehleranfällig. Einfache Bälle wurden oft zu leichtfertig weggeben und die Konzentration konnte nicht über die ganze Spieldauer aufrechterhalten werden. Nach der zweiwöchigen Corona-bedingten Pause mit nicht weniger als sieben positiven Spielerinnen war das aber kaum anders zu erwarten. Nichtsdestotrotz nährt das Gezeigte die Hoffnung, dass die letzten Tage von Raiffeisen Volley Toggenburg in der NLA doch noch nicht gezählt sind.