Die neueste Krypto-Briefmarke der Schweizer Post hat einen neuen Schub ausgelöst: Die selbstklebende, aber nach kurzem ausverkaufte Marke kostet knapp neun Franken, bietet zusätzlich Zugang zur digitalen Version und wird nun online zu horrenden Summen angeboten. Man beobachte den Krypto-Trend seit längerem, sagt Marianne Rapp Ohmann. Sie ist Inhaberin des global tätigen Auktionshauses Rapp in Wil, einem führenden Schweizer Unternehmen in der Nische von internationalen Briefmarken- und Luxusgüterauktionen.
Fachlicher Rat zu Sammelgut gefragt und wertvoll
Die momentane Situation habe in vielen Familien in Erinnerung gerufen, dass irgendwo noch Briefmarkensammlungen früherer Generationen liegen: «Wir bekommen vermehrt Anfragen, welche Briefmarken sich lohnen, gesammelt oder allenfalls an einer Auktion verkauft zu werden.» Eigentlich sei es einfach, sagt Rapp: «Briefmarken müssen alt und sehr selten sein, eine wirkliche Besonderheit aufweisen oder sogenannte Abarten oder Fehldrucke sein.»
Doch um den wirklichen Seltenheitswert zu eruieren, brauche es Fachleute, die beispielsweis an den Expertentagen des Auktionshauses Rapp zur Verfügung stehen, denn: «Es ist gefährlich, einfach über das Internet unbedacht zu kaufen oder verkaufen – das gilt für Krypto- und herkömmliche Briefmarken.» Mit Briefmarken im diversifizierten Anlageportfolio und einem langen Atem könne man in Zeiten wie diesen viel Geld verdienen. Zu bedenken sei indes, dass Briefmarken ab den 1960er-Jahren – mit wenigen Ausnahmen – keine wertvollen Sammelobjekte seien, weil damals mit der Massenproduktion begonnen worden sei.