Ein äusserst enger Startsatz
Raiffeisen Volley Toggenburg schien da weiterzumachen, wo es am letzten Sonntag in Neuchâtel aufgehört hat. Obwohl die Gäste aus dem Waadtland den Ton angaben, hielten die Wattwilerinnen erstaunlich gut mit. Die Amerikanerin Harlee Kekauoha zeigte eine ganz starke Partie und war massgeblich daran beteiligt, dass der Satz bis zum 18-18 ausgeglichen blieb. Dass Cheseaux den Satz schlussendlich doch mit 21-25 für sich entschied lag daran, dass das Heimteam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zwei, drei Fehler zu viel einstreute.
Hochdramatischer zweiter Satz
VBC Cheseaux war auch zweiten Satz das tonangebende Team. Obschon sich das Heimteam nach Kräften wehrte, konnte es nicht verhindern, dass die Waadtländerinnen sich zum 13-18 absetzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hätten wohl die wenigsten auf einen engen Satzausgang getippt. Doch Raiffeisen Volley Toggenburg kämpfte sich verbissen zurück. Vor allem die stärker werdende Annouk Erni sorgte über Aussen für ein paar schöne Punkte. Unter dem Jubel der anwesenden Zuschauer drehte das Heimteam das Spiel zum 24-22 und erspielte sich zwei Satzbälle. Beide Satzbälle wurden jedoch gleich wieder durch zwei mangelhafte Annahmen leichtfertig hergegeben. Wieder kippte der Satz… Nun war es an Cheseaux den Satz nach Hause zu bringen. Doch mit viel Kampfgeist wehrte sich Volley Toggenburg gegen den Satzverlust. Zweimal rettete Mazzoleni mit einem spektakulären Safe. Nacheinander verhinderten Erni, Roberts und Kekauoha den Satzverlust. Gegen den 5ten Satzball waren jedoch auch die Löwinnen aus dem Toggenburg chancenlos. Wolowicz verwertete zum 28-30.
Satzgewinn gegen ein schwächelndes Cheseaux.
Volley Toggenburg nahm den Schwung aus dem zweiten Satz mit und zog gleich zum 12-5 davon. Cheseaux wirkte verunsichert, machte nicht weniger als 6 Servicefehler (davon gleich 4 hintereinander) und zeigte auch in der Annahme ungewohnte Schwächen. Die Wattwilerinnen hingegen blieben konzentriert und verwalteten den Vorsprung geschickt. Angefeuert vom heimischen Publikum und dem stark aufspielenden Duo Erni/Kekauoha gewann das Heimteam den dritten Satz deutlich mit 25-15.
Mit den Kräften am Ende
Dass die ersten drei intensiven Sätze Kraft gekostet hatten, merkte man zu Beginn des vierten Satzes deutlich. Das Spiel der Wattwilerinnen schwächelte in der Annahme. Zu allem Überfluss musste beim Stand von 3-7 auch die angeschlagene Passeuse Nora Sacher ausgewechselt werden. Fortan funktionierte nicht mehr viel beim Heimteam, was Cheseaux für einen kleinen Zwischenspurt ausnutzte. Nach genau 90 Minuten verwerteten die Waadtländerinnen ihren ersten Matchball zum 13-25 und gewannen das Spiel 1-3.
Man weiss nicht so recht, wie man das Spiel einordnen soll. Phasenweise zeigte Volley Toggenburg vor allem kämpferisch eine begeisternde Leistung. Das Team von Trainer Marcel Erni schaffte heute zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Satzgewinn gegen das starke Cheseaux. Doch wäre heute nicht mehr drin gelegen? Da Raiffeisen Volley Toggenburg über weite Strecken den Gegnerinnen ebenbürtig war, darf der leichtfertige Verlust des zweiten Satzes als äusserst bitter bezeichnet werden. So liegt es im Auge des Betrachters, ob das heutige Spiel aufgrund des Satzgewinns als Erfolg oder aufgrund des verlorenen Punktgewinns als Misserfolg angesehen wird.